51. Frage: Ist es zulässig Chlordioxid
dauerhaft zur Trinkwasserdesinfektion einzusetzen?
Antwort:
Nach der TVO 2001 soll
umfassend sichergestellt werden, dass durch das Wasser für den menschlichen
Gebrauch niemand Schaden erleidet. Durch dieses Wasser sollen keine
Krankheitskeime verbreitet werden. Kann das nur durch eine Desinfektion des
Wassers für den menschlichen Gebrauch erreicht werden, dann sieht die
Trinkwasserverordnung 2001 die Anwendung von Chlordioxid ( besser: Chlordioxidwasser) vor. Dazu ist das
Desinfektionsmittel Chlordioxid in der Liste des Umweltbundesamtes
aufgenommen worden. Bevor die Aufnahme in die Liste erfolgte, hat das UBA den Stoff Chlordioxid geprüft
und festgestellt, dass Chlordioxid eine hinreichende Wirksamkeit
besitzt und keine vermeidbaren oder unvertretbaren Auswirkungen auf die
Ge-sundheit hat. Einer dauerhaften Anwendung
von Chlordioxid als Desinfektionsmittel steht auch
das Minimierungsgebot im Sinne der TVO 2001 nicht entgegen. Um das Ziel
einer effektiven Desinfektion zu erreichen sind die Dosierungsgrenzen von Chlordioxid
pro Liter Wasser mit 0,2 mg/l (max.) und
0,05 mg/l (min) vereinbart. In diesem Zusammenhang muss klar hervorgehoben
werden, dass der messtechnische Nachweis selektiv gegeben sein muss. Unter
Beachtung aller Gegebenheiten wird festgestellt, dass die Frage eindeutig mit
„JA“ beantwortet werden kann.
52. Frage: Würden Sie die Anwendungsgebiete
von Chlor-dioxid zur Trinkwasserdesinfektion nochmals benennen?
Antwort:
Wässrige Chlordioxid-Lösungen werden eingesetzt, um die Qualität des Wassers
für den menschlichen Gebrauch zu gewährleisten. Dieser Gebrauch ist folgenden
Tätigkeiten zuordenbar:
Trinken,
Kochen, Speiszubereitung, Getränkezubereitung,
Pflegen und Reinigung des Körpers, Reinigen von Gegenstän-den (die mit
Lebensmitteln in Berührung kommen), Reinigen von Gegenständen (die nicht nur
vorübergehend mit dem men-schlichen Körper in Berührung kommen). Das gilt
ungeachtet der Wasserherkunft für Oberflächenwasser, Brunnenwasser,
Quellwasser, Grundwasser. Das gilt auch ungeachtet des Ag-gregatzustandes des
Wassers: fest (Eis), flüssig, gasförmig
(Wasserdampf).
Das gilt auch ungeachtet der Bereitstellung für den menschlichen Gebrauch:
Wasserleitungssysteme,
Tankfahrzeuge, Flaschen oder andere Behältnisse.
53. Frage: Würden Sie die Anwendung des
Wassers für den menschlichen Gebrauch in Lebensmittelbetrieben näher erläutern?
Antwort:
Die Qualitätsanforderungen an das Wasser für den menschlichen Gebrauch gelten
für alle Betriebe zur Herstellung von
Lebensmitteln, insbesondere von
folgenden Lebensmitteln:
1. Fleisch,
Geflügelfleisch und Erzeugnisse daraus
2. Milch
und Erzeugnisse auf Milchbasis
3. Fische,
Krebse oder Weichtiere und Erzeugnisse daraus
4.
Eiprodukte
5.
Säuglings- und Kleinkindernahrung
6.
Speiseeis und Speiseeishalberzeugnisse
7.
Backwaren mit nicht durchgebackener oder durcherhitzter
Füllung oder Auflage
8.
Feinkost-, Rohkost- und Kartoffelsalate, Marinaden,
Mayonnaisen, andere emulgierte Soßen,
Nahrungshefen.
Sie gelten für das Wasser, das für
die Reinigung von Gegenständen und Anlagen verwendet wird, die mit
Lebensmitteln in Berührung kommen können.
54. Frage: Was verstehen Sie unter
Chlordioxidwasser für den menschlichen Gebrauch?
Antwort:
Chlordioxidwasser für den
menschlichen Gebrauch ist gemäß der Trinkwasservordnung 2001 ein Wasser für den
menschlichen Gebrauch, das maximal 0,2 mg und minimal 0,05 mg physikalisch gelöstes Chlordioxid pro Liter
Wasser enthält.
55. Frage: Was verstehen Sie unter der
Desinfektionskapazität von Chlordioxidwasser?
Antwort:
Die Desinfektionskapazität
des Chlordioxidwassers wird durch das
Produkt aus der Chlordioxidkonzentration(C) und der Kontaktzeit (t)mit den
zu inaktivierenden Mikroorganismen bestimmt
und formal beschrieben durch C*t
in mg*min/l.
56.Frage Nach welchen Kriterien wird
ein Desinfektionsmittel oder –verfahren
ausgewählt?
Antwort:
Um die im Wasser möglicherweise
enthaltenen pathogenen (krankmachende) Mikroorganismen zu reduzieren bzw. zu
beseitigen, muss das Desinfektionsmittel mit einer bestimmten Konzentration
zugegeben werden und dort eine bestimmte Zeit verfügbar sein, damit es mit den
Keimen reagiert und diese um zum Beispiel 99%, 99,9% oder 99,99% reduziert. Zur formalen Beschreibung
dieser Aufgabe dient das Ct-Produkt . (C= Konzentration; t =Reaktions- oder
Verweilzeit oder Kontaktzeit).
In den Guidelines der WHO sind dazu
für die Desinfektions-mittel Chlor und Chlordioxid einige Ergebnisse solcher
Ct-Werte angegeben. Je kleiner das Ct-Produkt ist, umso kräftiger wirkt das
Desinfektionsmittel. Gemäß diesen Veröffentlichungen hat Chlordioxid im Wettbewerb mit Chlor die
„Nase“ vorn.
57.Frage:. Sind die Desinfektionsmittel für den Menschen
giftig?
Antwort:
Toxikologische Eigenschaften werden
oftmals benutzt, um Anwenderentscheidungen für oder gegen ein Mittel zu
bewirken.
Wir denken manchmal, dass ein Geschäft
durch die Angst sich beleben
soll.
Fragen Sie einmal den Arzt
Paracelsus! Er prägte den Grundsatz: Dosis facit venenum – die Dosis
macht das Gift.
Die Dosierung macht die Musik.
Zuviel Chlor ist giftig und zu wenig Chlor ist giftig.
Der Mensch braucht Chlor, damit die Salzsäure im Magen ihre Arbeit verrichten
kann.
Chlordioxid/ Chlordioxidwasser ist giftig und auch
notwendig ungiftig. Die Dosierung ist entscheidend.
Nach der deutschen
Trinkwasserverordnung soll die
Chlordioxidkonzentration im Trinkwasser den Bereich von 0,05-0,2 mg Chlordioxid / Liter
Wasser einschließen.
58.Frage. Welchen Standpunkt bezieht
das deutsche Umweltbundesamt (UBA) zum
Einsatz von Chlordioxid im allgemeinen TwinOxide(Chlordioxid) im Schwimm- und
Beckenwasser?
Antwort:
In diesem Standpunkt ist wird deutlich, dass die TwinOxide- Komponente
A und die Komponente B (Natriumperoxodisulfat) zur vor-Ort-Herstellung von
Chlordioxid zur Trinkwasser -Desinfektion gelistet sind.
In Deutschland gibt es derzeitig
noch keine Schwimm- und Beckenwasserverordnung, sondern ersatzweise eine UBA-Empfehlung.
In der derzeitig gültigen DIN 19643
ist Chlordioxid zur Desinfektion von Schwimmbadwasser nicht ausdrücklich
benannt, obwohl das in der vorhergehenden DIN der Fall war. Dort war eine
Kombination von Chlor und Chlordioxid
gestattet.
Chlordioxid wurde damals aus der DIN
herausgenommen, weil die Messung des Chloritgehaltes im Schwimmbadwasser nicht
praktikabel war. Heute ist die Messung mittels Ionenchromatografie möglich und
der Stand der Technik.
Die
Kombination von Chlor und Chlordioxid
erscheint auch in den WHO-Richtlinien als empfehlenswert. Die
Dosierungsangaben schwanken von Cl/ClO2=
3 bis 10.
59.Frage:. Wie kann man das
TwinOxide(Chlordioxid)-Konzept kurz
charakterisieren?
Antwort:
Das TwinOxide-Konzept ist einfach: Die
Vorteile von Chlor und Chlordioxid nutzen und die Nachteile vermeiden.
Vorteile von Chlor: Durch eine langjährige Erfahrung
wird die Desinfektionswirkung nachhaltig anerkannt. Es reagiert mit Chlorit,
wodurch wiederum Chlordioxid entsteht.
Nachteile:
Entstehen von Desinfektionsnebenprodukten
(vor allem THM`s und Chloramine-) mit ihren gesundheitsnegativen Wirkungen.
Keine Wirkung auf den Abbau von Biofilmen im wasserführenden System.
Korrosiv.
Aktivkohlefilter notwendig.
Vorteile von Chlordioxid: Wesentliche höhere Desinfektionskraft
als Chlor. Baut Biofilme in wasserführenden Systemen ab. Weniger korrosiv. Hohe
Stabilität der Konzentration im Wasser.
Nachteile: Bei der Reaktion mit
organischen Bestandteilen im Schwimm- und Beckenwasser bildet sich Chlorit.
Aktivkohlefilter reduzieren die
wirksame Chlordioxidkonzen-tration, ebenso wie Ozon, Chlordioxidabbau durch
UV-Licht.
60.Frage:. Welche Produkte sollen
zweckmäßigerweise eingesetzt werden?
Antwort:
Es wird immer konzentriertes Chlordioxidwasser ( Chlordioxid-Solutions) vor Ort eingesetzt.
Die Auswahl des Herstellungsverfahrens solcher Chlordioxid-Solutions wird allgemein durch folgende länderabhängige Bedingungen bestimmt:
a) Verfügbarkeit elektrischer Energie und Wasser
b) Verfügbarkeit des technischen Service
c) Qualifikationsstand der Anwender und Betreiber
d) Dezentrale oder zentrale Anwendung
e) Anforderungen an die Einfachheit der Anwendung
f) Finanzielle Leistungsfähigkeit der Anwender
g) Transportsicherheit
Unter diesen Bedingungen sind besonders in den Entwicklungsländern pulverförmige Produkte zur Herstellung von Chlordioxid-Solutions zu empfehlen. Derartige Produkte werden u.a. von der Fa. TwinOxide International B.V. weltweit angeboten und geliefert.
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